Notizen zum Sippentreffen der Familie Bredemeier im September 2018 - Erinnerungen an die Nordeler Bredemeiers wiederentdeckt

Von Ursula Bredemeier aus Wagenfeld (Kreis Diepholz),

 

die mit ihrem Mann Willi („Wilhelm“) Bredemeier an dem Sippentreffen der Bredemeiers in Uchte teilgenommen hat und während des Treffens und unmittelbar danach weitere Recherchen zur Familie Bredemeier anstellte.

 

Dieser Zweig der Bredemeier-Familie wird auf Ferdinand Bredemeier und Wilhelmine Bredemeier, geborene Bente, in Nordel zurückgeführt und gehört eindeutig dem Zweig der Bredemeier-Sippe rund um Warmsen an.


Ferdinand Bredemeier hatte neun Kinder, davon sieben Jungen und zwei Mädchen. Mit seiner zweiten Ehefrau Wilhelmine Bredemeier hatte er fünf Kinder: Heinrich Bredemeier (übernahm den Hof in Nordel), Wilhelm Bredemeier (ging als Bergmann nach Dortmund), August Bredemeier (ging nach Hamburg und arbeitete dort zuletzt als Gerichtsvollzieher), Karl Bredemeier (arbeitete als Schuhmacher in Sulingen), Otto Bredemeier (arbeitete als Schneider in Sachsen) und Sophie Meier (heiratete auf einen Hof in Steinbrink in unmittelbarer Nachbarschaft zu Nordel). Von deren Kindern nahmen am Sippentreffen in Uchte teil: Karin Vetter, Tochter von August Bredemeier – Edith Althoff, Tochter von Otto Bredemeier – zweimal Willi Bredemeier (Sohn von Karl Bredemeier und verheiratet mit Ursula Bredemeier – Sohn von Wilhelm Bredemeier und verheiratet mit Gerda Bredemeier). Damit man die beiden Bredemeiers mit dem Rufnamen „Willi“ auseinanderhalten kann: der Sohn von Karl Bredemeier heißt eigentlich „Wilhelm“ und der Sohn von Wilhelm Bredemeier eigentlich „Wilhelm Heinrich“. Ein erster Sohn von Ferdinand Bredemeier ist im Ersten Weltkrieg gefallen, sein Sohn Otto, der Vater von Edith, im Zweiten Weltkrieg.

 

Am Sonntag, dem 30. September 2018 habe ich mich noch einmal mit Ernst und Luise Bredemeier aus Schamerloh unterhalten. Die Familie Bredemeier aus Schamerloh war im Besitz des Familienverzeichnisses, in dem sich die Familie Bredemeier bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Es wurde von Karl Bredemeyer erstellt, der in Nienburg ein Ledergeschäft besaß. Darin war auch ein Bredemeier, der zu Willis („Wilhelms“) Familie gehört, verzeichnet. Leider hat Karl Bredemeyer diese Linie nicht weiterverfolgt.

 

Mein Wunsch war, das Haus in Nordel, aus dem Willis („Wilhelms“) Vater stammt, zu finden. Edith Althoff, die Tochter von Willis Onkel Otto, der sich in Neukirch (Sachsen) verheiratet hatte, und Karin, die Tochter von Willis Onkel August aus Hamburg, wollten sich gemeinsam mit mir auf die Suche begeben. Mir wurde empfohlen, uns nach Ilse Speckmann in Nordel, früher Mühlenweg, durchzufragen und zu besuchen. Ilse Speckmann ist die Schwester von Friedel Bredemeier, der immer noch auf dem alten Hof Möhle wohnt. Zusammen mit Edith und Karin sind wir nach Nordel gefahren und haben bei Speckmanns nachgefragt. Die haben uns dann weiter nach Nordel, Fledderhorst, geschickt.

 

Dort haben wir das Haus gefunden, an das sich Karin aus Hamburg erinnern konnte. Sie hatte ein Bild dabei. Sie war als Kind häufig dort gewesen und konnte sich an den Hühnerstall und das Haus erinnern. Nachdem wir einige Zeit vor dem Haus gestanden und auf dem Türschild einen fremden Namen gefunden hatten, kamen wir zu der Meinung, dass hier nur ein Junggeselle wohnen könne und wir wohl nichts mehr ausrichten könnten. Aber plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann mittleren Alters trat heraus. Ihm folgte eine hübsche Frau. Wir waren überrascht.

 

Sicherlich hatte er uns schon aus dem Fenster beobachtet und sich gefragt, was die Insassen zweier Autos, eins mit Hamburger und eins mit Diepholzer Kennzeichen, auf ihrem Hof wollten. Er zeigte sich aber sehr gesprächig, nachdem wir ihm den Grund unseres Besuches erklärt hatten. Er freute sich über unser Erscheinen und zeigte uns bereitwillig die alte Scheune. Dort waren alte Motorräder, seine große Sammelleidenschaft, untergestellt.  Von der Scheune ging es in den Raum, der wohl der ehemalige Kuhstall war. Da aber inzwischen alles umgebaut war, konnte man nur vermuten, wie es vorher ausgesehen hatte. Karin konnte sich aber auch hier an einiges erinnern.

 

Ich habe aber noch was für Euch, beteuerte der neue Bewohner mehrere Male und wir waren sehr gespannt. Auch der Wohnteil war in den letzten Jahren zum Teil renoviert worden, wenn auch nicht komplett. So waren die drei auf dem Giebel liegenden Zimmer einfach zugemauert worden und nur noch durch die Fenster erreichbar. Das war unpraktisch, aber für uns gar nicht so schlecht, denn so konnten wir den alten Giebel fotografieren und uns somit ein Bild vom ehemaligen Haus machen.

 

Die neuen Mieter hatten nach der Übernahme auf dem Boden viele alte Sachen gefunden. Zum Beispiel altes Geschirr, das die Bauern zum Pflügen mit den Ochsen verwendeten. Anscheinend hatte dort auch ein Hausschlachter gewohnt, denn es gab dort viele Utensilien eines Schlachters. Zudem fanden sie einen Haufen unsortierter Bilder. Diese hatten die neuen Mieter vorsichtig gesäubert und im Flur aufgehängt.

 

Wir waren glücklich, denn wir fanden auch Bilder wahrscheinlich von den Großeltern und von den Urgroßeltern. Wir fanden auch ein Bild von einem Mann, der im Krieg gefallen ist. Außerdem eine Konfirmationsurkunde von Wilhelmine Bente, also der Großmutter. Unser Besuch hatte sich also wirklich gelohnt.

 

Bildunterschriften (siehe Bilder unten)

 

Das Bredemeier-Stammhaus in Nordel.

 

Sehr wahrscheinlich Ferdinand Bredemeier und Wilhelmine Bredemeier, geborene Bente.