Erschienen in der Schaumburger Zeitung am 17. Oktober
Ob die Wurzeln der Bredemeiers wirklich auf dem Brainhof in Rolfshagen liegen, wo Hildburg Kluge, geborene Bredemeier, heute noch lebt? Die Familiengeschichte wird derzeit erforscht.
Die Ansprache bei diesem „Familien-Treffen“ in Uchte hat ein bundesweit bekanntes Kind der Sippe gehalten: Horst Bredemeier war einst Handballnationaltrainer und ist aktuell Präsident beim Handball-Bundesligisten TSV GWD Minden. Der Redner konnte daher am eigenen Beispiel erklären, was aus einem Bredemeier so alles werden kann.
Auch andere Mitglieder der Bredemeier-Sippe machten Karriere, etwa der in Essern geborene Karl Bredemeyer (1886 bis 1982), ein erfolgreicher Lederwarenhändler und Stadtrat in Nienburg, aber auch ein Poet und Philosoph.
Willi Bredemeier erforscht den Zweig der
Bredemeier-Sippe rund um Warmsen, Kapitän a. D. Rolf Bredemeier aus Bremen ergänzte dies mit seinen Ergebnissen zum Zweig der Bredemeier-Sippe im Auetal und weiteren im Schaumburger Land. Sein
Sohn Lars will diese Familienforschung fortsetzen.
Die beiden Bredehöfe, die am weitesten, nämlich bis
etwa 1440, zurückverfolgt werden können, waren bei dem Sippentreffen vertreten: der Bredehof im Auetal durch Hildburg Kluge, geborene Bredemeier, und der Bredehof in Schamerloh bei Warmsen durch
Luise und Ernst Bredemeier.
Hildburg Kluge ist Erbin und Besitzerin des Bredehofes
in Rolfshagen, der bis circa 1450 zurückdokumentiert werden kann und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und bis zu ihrer Heirat von Bredemeiers geleitet wurde. Nach den vorliegenden Ergebnissen
der Familienforschung könnten alle Bredemeiers von diesem Ur-Hof kommen, obgleich es auch konkurrierende Ansprüche gibt.
Die Zusammenkunft in Uchte war das erste Sippentreffen
der Bredemeiers, mit insgesamt 74 Teilnehmern. Und es wird eine Fortsetzung geben. Die Organisatoren Willi Bredemeier und seine Frau Gerda arbeiten gegenwärtig an einem Buchprojekt mit dem
Arbeitstitel „Die Bredemeiers“, führen dafür Interviews mit Zeitzeugen durch und werten Familiendokumente aus.
Als Willi Bredemeier mit seinen Familienforschungen
begann, glaubte er, dass alle seine Cousins und Cousinen bereits gestorben seien. Mittlerweile kommt er auf drei Cousins und sechs Cousinen, die alle noch leben und von denen vier zu dem Treffen
gekommen waren. Er hatte diese seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gesehen oder wusste noch nicht mal von ihrer Existenz.
Es wurden auch allgemeine Fragen der
Bredemeier-Familienforschung angesprochen. Sind die Bredemeiers aus dem Auetal irgendwann nach Westen ausgewandert und haben dort den Warmser Zweig der Bredemeiers begründet? Oder zog es die
Warmser nach Osten, wo sie den Schaumburger Zweig der Bredemeiers gründeten? Oder entstanden die Warmser und Auetaler Bredemeiers unabhängig voneinander? Und was ist mit den Bredemeiers in Minden
und Porta Westfalica? Diese Fragen warten noch auf Antworten.
Zu erzählen gab es teilweise bemerkenswerte Geschichten. Beispielsweise vom Bauernjungen, der zu Fuß nach Bremerhaven ging und sich dort auf einem Schiff als Heizer verdingte, um überhaupt nach Amerika zu kommen. Dort begab er sich nach Nebraska, wo er den Pony Trail gründete, seine Poststation gegen die Indianer verteidigte und eine Stadt mit dem Namen „Bredemeier“ gründete. Diese wurde später leider in Minden (Nebraska) umbenannt.