Was wir alles über die Bredemeiers wissen - Bericht von Willi Bredemeier auf unserem Treffen in Bahrenborstel

 

Auf unserem Bahrenborsteler Treffen berichteten Ulla Bredemeier (Wagenfeld) und Willi Bredemeier (Hattingen) über ihre Familienforschungen. Rolf Bredemeier (Bremen) konnte leider nicht kommen, hatte aber einen Bericht für uns verfasst, den wir an die Teilnehmer weitergaben.  Im Folgenden der Bericht von Willi Bredemeier:

 

Liebe Bredemeiers,

 


Zwei Stämme der Bredemeiers zurück bis zum Jahr 1480 dokumentiert.
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Woher haben wir unser Wissen über die Bredemeiers? Es gibt vor allem zwei Stränge der Familienforschung. Der eine Strang sind die Bredemeiers von Bremen, die die Forschung um die Bredemeiers im Auetal im Schaumburger Land vorangetrieben haben. Der ehemalige Kapitän Rolf Bredemeier hat die Familienforschung von seinem Vater übernommen und will sie irgendwann an seinen Sohn Lars Bredemeier weitergeben. Rolf war im letzten Jahr bei unserem Treffen in Uchte dabei und hat von seinen Ergebnissen berichtet sowie eine riesige Bredemeier´sche Sippentafel vorgestellt. Alles Gute den Bremer Familienforschern in dieser und in allen anderen Hinsichten!

 

Der zweite Strang der Bredemeier´schen Familienforschung bezieht sich auf die Bredemeiers rund um Warmsen. Diese wurde im Alleingang von Karl Bredemeyer vorangetrieben. Ich habe seine Ergebnisse, aber vor allem den Menschen Karl Bredemeyer, der in Essern aufwuchs und später in Nienburg lebte und der nicht nur ein Familienforscher, sondern auch ein Poet, Philosoph und erfolgreicher Unternehmer war, im letzten Jahr während unseres Treffens in Uchte kurz vorgestellt.  Nach seinem Tod ist in diesem Zweig der Familienforschung zunächst nichts weiter passiert, aber im Zuge unserer Treffen sind doch ein paar neue Ergebnisse hinzugekommen.

 


Die Auentaler und die Warmsener wussten vor unserem Treffen in Uchte überhaupt nichts voneinander! Aber wie hängen die beiden Zweige zusammen?
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Aus der Sicht der Familienforscher haben unsere Treffen bereits ein Verdienst, dass wir nämlich die Auentaler und Warmsener zusammengeführt haben. Die Auentaler und die Warmsener wussten vor unserem Treffen in Uchte überhaupt nichts voneinander! Jede Gruppe meinte von sich, sie stelle die ganze Sippe dar!

 


Die Ursprünge des Namens: Von Karl dem Großen bis zu schmalen Ackerfluren.

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Wenn wir nach den Ursprüngen des Namens „Bredemeier“ fragen, sind die Ergebnisse auch nicht ganz sicher. „Meier“ kommt aus dem Lateinischen. Der ursprüngliche Begriff war „maior domus“ und bedeutete „Hausverwalter“. Karl der Große kam aus einem Stamm von Hausverwaltern für Könige, bis seine Vorfahren die Könige absetzten und selbst Könige wurden. Als Karl der Große die Sachsen besiegt hatte, übertrug er das Meiersystem auf die Sachsenlande. So kam es, dass die „Meier“ im späteren Deutschland beinahe so zahlreich wie die „Müller“ wurden.

 

Ihr könnt Euch vorstellen, dass von vornherein Konflikte im Verhältnis zwischen den Adligen, denen die Ländereien gehörten, und ihren Verwaltern, die die ganze Arbeit machten, schwelten. So wollten die Meiers gern durchsetzen, dass ihre Söhne die von ihnen bewirtschafteten Ländereien übernahmen. Und selbstverständlich strebten sie eine Verringerung ihrer Abgaben und Dienstleistungen und die Umwandlung des von ihnen bearbeiteten Grund und Bodens als ihr Eigentum an. Als ich als Kind einmal fragte, was „Meier“ bedeutete, wurde mir gesagt, dass „Meier“ ein „freier Bauer“ sei.

 

Die wahrscheinlichste Erklärung für „Brede“ lautet, dass es sich um eine Ackerflur handelt, die mehr breit als lang ist. So viele Bredemeiers kann es also gar nicht geben, weil es sich bei den meisten Ackerfluren um relativ schmale lange Streifen handelt. Ihr könnt die breiten Ackerstreifen, also die „Brede“, die beispielsweise durch die landschaftliche Lage bedingt sein mögen, nach wie vor beim Bredehof im Auetal erkennen und in Warmsen gibt es auch heute noch die Flurbezeichnung „Brede“.

 

Vornamen gab es immer schon, auch wenn bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts immer nur wenige Jungen- und Mädchennamen im Gebrauch waren. Aber Nachnamen wurden erst nötig, als es im 15. Jahrhundert zu einer starken Bevölkerungszunahme gekommen war und die Steuereintreiber der Adligen die vielen Menschen und deren Abgaben nicht mehr problemlos nachhalten konnten. So entstanden die Steuerlisten, mit denen den Steuerpflichtigen zusätzlich zu den Vornamen Nachnamen gegeben wurden. Die Kirchenbücher kamen erst um einiges später auf.

 

 

Geschichten über die Bredemeiers: Vom 30-jährigen Krieg bis zur Gegenwart.
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Oft wird behauptet, dass die Kirchenbücher im Dreißigjährigen Krieg durch brandschatzende Soldatenhorden verlorengingen. Das trifft aber nicht für jedes Kirchspiel zu, da die Horden nicht überall hinkamen und vielleicht nicht überall, wo sie hinkamen, die Kirche ansteckten. Damit bleiben die Kirchenbücher auch vor dem 30-jährigen Krieg eine sehr wertvolle Quelle nicht nur für die Erstellen von Stammbäumen, sondern auch für Geschichten über unsere Vorfahren, wie sie damals lebten und woran sie glaubten.


Das gilt selbstverständlich auch für die Kirchenbücher nach dem 30-jährigen Krieg, zumal die Pastöre bis ins 19. Jahrhundert hinein manche ihrer Einträge mit persönlichen Anmerkungen anreicherten, beispielsweise, wenn ein Kind unehelich geboren war oder eine Frau „in Sünde lebte“ oder wenn die Pastöre die vielen tödlichen Unfälle in der Landwirtschaft genauer beschrieben. Das Leben war damals kurz und der Tod „lebte“ sozusagen mitten unter ihnen. Man muss nur an die große Kindersterblichkeit denken.


Die Auentaler Familienforscher und Karl Bredemeyer rekonstruierten nicht nur Genealogien, sondern sammelten auch interessante Geschichten über die Bredemeiers. So kennen wir beispielsweise die Geschichte eines Hems Bredemeier aus Rolfshagen, der erst seinen Hof im 30-jährigen Krieg verließ und sich hinter den Mauern von Stadthagen in Sicherheit brachte, nachdem alle anderen Höfe in Rolfshagen zerstört worden waren und Landwirtschaft dort unmöglich geworden war, weil die Soldaten den Bauern die Pferde weggenommen hatten.


Hems Bredemeier kehrte aber später nach Rolfshagen zurück und bewirtschaftete seinen Hof weiter bis fast dreißig Jahre nach dem Westfälischen Frieden. 


Gerda und ich machen ja Interviews mit den Bredemeiers, stehen also Karl Bredemeyer und den anderen Familienforschern in ihrer Rolle als Geschichtensammler näher als in ihrer Rolle als Erarbeiter von Stammbäumen. Irgendwann einmal soll aus unseren Gesprächen ein Buch entstehen, aber wenn Ihr mich fragt, wann das Buch erscheinen wird, ich habe im Moment keine Ahnung.  Mein erstes größere belletristische Werk, das das Leben eines Dieter Bredemeier hier auf dem Lande und im Ruhrgebiet erzählt, erscheint in Kürze in der zweiten Auflage. Ich werde es auch Kapital für Kapitel auf unserer Website
www.unterbredemeiers.jimdo.com einstellen. Wenn es Euch interessiert, ich wünsche Euch eine gute Lektüre.

 

Andererseits könnt Ihr schon heute an den Bredemeier-Geschichten teilhaben, wenn Ihr mein Newsletter lest, das ich gelegentlich versende, um die Sippe zusammenzuhalten. Dazu kommt meine Website, die ich vor einem guten Jahr eingerichtet habe und die mittlerweile viele Geschichten über die Bredemeiers enthält.

 

Dabei geht es nicht nur um die Geschichten, die wir in Interviews erfahren, sondern auch um solche Geschichten, die von Angehörigen der Sippe selber erzählt werden. Ein leuchtendes Beispiel ist hier Fritz Bredemeier aus Burgdorf, der immer wieder mal etwas für unsere Website schreibt. Auch habe ich gelegentlich Bredemeier-Geschichten aus der Regionalpresse übernommen, beispielsweise aus der „Harke“ und dem „Mindener Tageblatt“.

 

Die Bredemeiers waren über die Jahrhunderte ausgesprochen fruchtbar und breiteten sich in alle Himmelsrichtungen aus. Wenn wir allerdings in den letzten zwei Jahren mit Bredemeiers in Hamburg, Brandenburg, Baden-Württemberg oder Bayern telefonierten, wussten diese fast immer die Herkunft ihrer Vorfahren aus den Kreisen Nienburg, Minden und Schaumburg zu benennen.

 

Dazu gibt es große Bredemeier-Kolonien in den USA, die weiter eng miteinander verbunden sind. Die Mehrheit war vor wenigen Jahrzehnten noch Farmer. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei unserem nächsten Sippentreffen mehrerer unserer amerikanischen Cousins und Cousinen dazukommen.

 

Einer dieser Cousins wanderte zu Fuß von Minden nach Bremerhaven, um in das gelobte Land zu gelangen. Dort sollte er die erste Poststation in Nebraska gründen und gegen die Indianer verteidigen. Als sich rund um seine Poststation Siedler niederlassen, nannte der Poststellenleiter die Gemeinde „Bredemeier“. Das ließen sich die Siedler aber auf Dauer nicht gefallen, so dass die Gemeinde heute „Minden/Nebraska“ heißt.

 

 

 Weitere Bredemeier-Geschichten auf unserer Webseite. www.unterbredemeiers.jimdo.com

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Weitere Bredemeier-Geschichten findet Ihr, wie gesagt, auf der Bredemeier-Website. Guckt doch mal rein! Übrigens brauchen wir nicht nur Leser, sondern auch Menschen, die in ihren Erinnerungen kramen und Bredemeier- und andere Geschichten für uns schreiben. Oder sich für Interviews mit uns zur Verfügung stellen. Also macht es wie Fritz Bredemeier oder auch wie Ulla Bredemeier aus Wagenfeld und schreibt was.