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Familienforschung zu "Bredemeiers" trifft auf großes Interesse

Die "Bredemeiers" haben auf einem gemeinsamen Abend im Schloss Petershagen beschlossen, die Familienforschung zu dem "Geschlecht der Bredemeiers" zu unterstützen und in Zukunft stärker zusammenzuwirken. So wurde ein jährliches Treffen vereinbart, dass erstmalig im September 2018 im Kreis Minden stattfinden soll.

 

Vorausgegangen war eine Einladung des Autoren Willi Bredemeier (Hattingen/Ruhr) zu einer Lesung aus seinem Roman "Bildungsreisen durch ein unbekanntes Land 1943 - 2014" (Simon-Verlag, Berlin 2014), einer Familiensaga über mehrere Generationen, die zwischen Einheimischen auf dem Lande und den "Auswanderern" pendelt, die ihr Glück woanders suchen mussten, aber weiter vom Heimweh nach der Grenzregion von Westfalen und Niedersachsen geplagt werden und die Beziehungen zur alten Heimat lange Zeit aufrechterhalten. Bredemeier nutzte die Gelegenheit, um sein neues Buchprojekt mit dem Arbeitstitel "Die Bredemeiers" vorzustellen, das wiederum auf dem Land zwischen Warmsen, Porta und Auetal sowie diversen Auswandererregionen (Ruhrgebiet, Osten, USA) spielen soll. Anders als in seinem ersten Roman wollte er dabei weniger auf seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen bauen, sondern vor allem Dokumente zu den "Bredemeiers" erschließen und Interviews mit ihnen führen. Mittlerweile ist eine erste Gesprächsrunde abgeschlossen, die sich nach überlassenen Dokumenten und Ergebnissen aus den Gesprächen als außerordentlich fruchtbar erwiesen hat.

 

Zu dem gemeinsamen Abend in Petershagen kamen 35 Teilnehmer, von ihnen fast alle "Bredemeiers" oder "geborene Bredemeiers", die mit ihrer Heirat einen anderen Namen angenommen hatten. Eine ganze Reihe weiterer "Bredemeiers" hatte Interesse bekundet, aber absagen müssen, weil sie andere terminliche Verpflichtungen hatten. Fast alle "Bredemeiers" traten im Familienverbund (Mann und Frau, Vater und Sohn, Mutter und Tochter) auf. Einige von ihnen hatten Unterlagen aus der eigenen Familiengeschichte mitgebracht, die sie in den sich entspinnenden lebhaften Diskussionen vorstellten. Dazu Willi Bredemeier: "Familienforschung ist eine hochintensive und emotionale Angelegenheit, bei denen sich viele Menschen, wenn es um ihren Namen geht, angesprochen fühlen."

 

Die Familienforschung zu den "Bredemeiers" muss nicht beim Punkt Null ansetzen. In den 90er Jahren nahm eine Amerikanerin, eine angeheiratete Bredemeier, als es noch kein World Wide Web, wohl aber bereits E-Mail (Compuserve) gab, Kontakt zu mehreren deutschen Familien mit dem Namen "Bredemeier" auf. Später kam sie nach Deutschland, um hier weiter zu forschen. Mittlerweile ist ein Stammbaum der "Bredemeiers" zusammengetragen worden, der bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Das "Urhaus" der Bredemeier soll der "Bredehof" im Auetal sein.

 

Die Bredemeiers haben sich zwar über die gesamte Bundesrepublik ausgebreitet, ihre Siedlungsschwerpunkte befinden sich aber nach wie vor in den Kreisen Minden, Nienburg und Schaumburg. Dazu gibt es einen starken Bredemeier-Zweig in den USA, vor allem in Nord- und Süd-Dakota. Willi Bredemeier: "Mir wurde erzählt, dass es in Nord-Dakota im Winter so kalt wird, dass Verstorbene ins Haus der Feuerwehr gebracht wurden, um dort zu überwintern, bis der Boden wieder aufgetaut war. Vielleicht sind der Kälte wegen so viele von ihnen mittlerweile nach Süden vor allem in den Bundesstaat Georgia gezogen."

 

Wie sich auf dem Petershagener Abend zeigte, sind aber viele Bindungen verlorengegangen. So zeigte sich, dass die Bredemeiers aus dem Kreis Schaumburg und die Bredemeiers aus dem Kreis Minden nichts voneinander wussten. Das soll sich nun mit ersten geschlossenen Kontakten und den weiteren Treffen ändern. Die vorläufige Koordination der gemeinsamen Aktivitäten, vor allem für das gemeinsame Treffen, hat die Frau des Autoren, Gerda Bredemeier, übernommen. Nachdem Willi Bredemeier bereits einige Sachbücher vor allem über Internet-Fragen veröffentlichte, werden Gerda und Willi Bredemeier die gemeinsamen Autoren des Buches "Die Bredemeier" sein.

 

Im besten Fall wird das kommende Buch den wirtschaftlichen und kulturellen Wandel in der Region am Beispiel der Geschichten und Schicksale mehrerer Familien mit dem Namen Bredemeier über sieben Jahrzehnte darstellen. In den bisherigen Interviews wurden Gerda und Willi Bredemeier am meisten davon überrascht, wie mobil die Bredemeiers schon immer gewesen sind. Willi Bredemeier: "Der Unterschied zu heute besteht vor allem darin, dass sich die Bredemeiers damals aus wirtschaftlichen Gründen auf die Wanderschaft begeben mussten. Heute fliegen wir zum Vergnügen bis nach Thailand und Neuseeland." Erörtert wurde in den bisherigen Gesprächen immer wieder, was Heimat heute bedeutet. Dazu Willi Bredemeier: "Wir gehen nach wie vor Bindungen ein. Aber heute sind wir typischerweise an mehreren Orten zu Hause, und die können auch in mehreren Regionen sein."

 

Derweil suchen Gerda und Willi Bredemeier nach weiteren Bredemeiers, die sich dem bereits bestehenden Verbund anschließen wollen und sie bei ihrem Buchprojekt unterstützen. Wer interessiert ist und Bredemeier heißt oder diesen Namen früher getragen hat oder Bredemeiers gut gekannt hat oder einfach mitmachen möchte, möge sich wenden an: Gerda + Willi Bredemeier, Erzbergerstraße 11, 45527 Hattingen, Ruf: (02324) 67009, w.bredemeier@gmx.de, www.password-online.de

 

Erschienen in "Pro Porta" (Porta Westfalica), Januar 2018.