Die seinerzeitige Lesung im Schloss Petershagen und das dort vorgestellte Buchprojekt „Die Bredemeiers“ haben zu einem größeren Echo in der regionalen Presse unter anderem in Die Harke, dem Mindener Anzeiger und der Schaumburger Zeitung geführt. Ein weiterer Beitrag, der im Folgenden in Auszügen wiedergegeben wird, soll im Februar in „idee-pro-porta“ erscheinen.
Die
"Bredemeiers" haben auf einem gemeinsamen Abend im Schloss Petershagen beschlossen, die Familienforschung zu dem "Geschlecht der Bredemeiers" zu unterstützen und in Zukunft stärker
zusammenzuwirken. So wurde ein jährliches Treffen vereinbart, dass erstmalig im September 2018 irgendwo zwischen Warmsen, Minden und Auetal stattfinden soll.
Vorausgegangen
war eine Einladung des Autoren Willi Bredemeier (Hattingen/Ruhr) zu einer Lesung aus seinem Roman "Bildungsreisen durch ein unbekanntes Land 1943 - 2014" (Simon-Verlag, Berlin 2014), einer
Familiensaga über mehrere Generationen, die zwischen Einheimischen auf dem Lande und den "Auswanderern" pendelt, die ihr Glück woanders suchen mussten, aber weiter vom Heimweh nach der
Grenzregion von Westfalen und Niedersachsen geplagt werden und die Beziehungen zur alten Heimat lange Zeit aufrechterhalten. Bredemeier nutzte die Gelegenheit, um sein neues Buchprojekt mit dem
Arbeitstitel "Die Bredemeiers" vorzustellen, das wiederum auf dem Land zwischen Warmsen, Porta und Auetal sowie diversen Auswandererregionen (Ruhrgebiet, Osten, USA) spielen soll. Anders als in
seinem ersten Roman wollte er dabei weniger auf seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen bauen, sondern vor allem Dokumente zu den "Bredemeiers" erschließen und Interviews mit ihnen führen.
Mittlerweile ist eine erste Gesprächsrunde abgeschlossen, die sich nach überlassenen Dokumenten und Ergebnissen aus den Gesprächen als außerordentlich fruchtbar erwiesen hat.
Zu dem gemeinsamen Abend in Petershagen kamen 35 Teilnehmer, von ihnen fast alle "Bredemeiers" oder "geborene Bredemeiers", die mit ihrer Heirat einen anderen Namen angenommen hatten. Eine ganze Reihe weiterer "Bredemeiers" hatte Interesse bekundet, aber absagen müssen, weil sie andere terminliche Verpflichtungen hatten. Fast alle "Bredemeiers" traten im Familienverbund (Mann und Frau, Vater und Sohn, Mutter und Tochter) auf. Einige von ihnen hatten Unterlagen aus der eigenen Familiengeschichte mitgebracht, die sie in den sich entspinnenden lebhaften Diskussionen vorstellten. Dazu Willi Bredemeier: "Familienforschung ist eine hochintensive und emotionale Angelegenheit, bei denen sich viele Menschen, wenn es um ihren Namen geht, angesprochen fühlen."…
Die
Bredemeiers haben sich zwar über die gesamte Bundesrepublik ausgebreitet, ihre Siedlungsschwerpunkte befinden sich aber nach wie vor in den Kreisen Minden, Nienburg und Schaumburg. … Wie sich auf
dem Petershagener Abend zeigte, sind aber viele Bindungen verlorengegangen. So zeigte sich, dass die Bredemeiers aus dem Kreis Schaumburg und die Bredemeiers aus dem Kreis Minden nichts
voneinander wussten. Das soll sich nun mit ersten geschlossenen Kontakten und den weiteren Treffen ändern. …
In den
bisherigen Interviews wurden Gerda und Willi Bredemeier am meisten davon überrascht, wie mobil die Bredemeiers schon immer gewesen sind. Willi Bredemeier: "Der Unterschied zu heute besteht vor
allem darin, dass sich die Bredemeiers damals aus wirtschaftlichen Gründen auf die Wanderschaft begeben mussten. Heute fliegen wir zum Vergnügen bis nach Thailand und Neuseeland." Erörtert wurde
in den bisherigen Gesprächen immer wieder, was Heimat heute bedeutet. Dazu Willi Bredemeier: "Wir gehen nach wie vor Bindungen ein. Aber heute sind wir typischerweise an mehreren Orten zu Hause,
und die können auch in mehreren Regionen sein."
Derweil suchen Gerda und Willi Bredemeier nach weiteren Bredemeiers, die sich dem bereits bestehenden Verbund anschließen wollen und sie bei ihrem Buchprojekt unterstützen…“